Sonntag, 3. Juli 2011

Bücher, Brillen und das Seepferdchen-Abzeichen

Mögen Sie Geschichten und Bücher? Ich liebe Bücher. Deshalb trage ich mit Stolz eine Brille für Kurzsichtige. Wie eine Auszeichnung! Sie möchten wissen, womit ich mir eine Brille verdient habe? Hier kommt meine persönliche Bücher-Geschichte.

Und wenn Sie gerne lesen oder schreiben, dann freue ich mich darauf zu erfahren, was Sie schon mit Büchern erlebt haben.

In meiner Kindheit gab es kein Internet. Wollte ich etwas wissen, fragte ich die Eltern oder meinen Onkel, den Professor. Der Onkel war es auch, der mir das erste Lesebuch schenkte: „Hops, Fips und Taps“. Ein tolles Wichtel-Abenteuer von Enid Blyton. Leider ging es im Laufe der Zeit verloren. Neu kann ich es nicht mehr kaufen.

Meine Eltern haben nicht viele Bücher gekauft. Das heisst nicht, dass zu Hause wenig gelesen wurde. Mein Vater ein war typischer Zeitungs- und Zeitschriften-Leser. Am Frühstückstisch saßen zwei Personen, Mutter und ich, sowie eine aufgefaltete Zeitung. Der Kopf dahinter kommentierte das Weltgeschehen. Dass die Regierung viel falsch macht. Und die Steuern zu hoch sind.

Mutter liebte Romane und Krimis. Simmel und Grass lagen einträchtig nebeneinander auf dem Nachttisch. Über „Die Blechtrommel“ diskutierte Mama manchmal mit ihrem Bruder, dem Professor, niemals über „Liebe ist nur ein Wort“. Ich lernte, es gibt Bücher, die man gerne liest. Und andere, über die man gerne spricht. Mutter war im Buchclub und bekam Bücher geschenkt. Oder sie ging in die Stadtbibliothek. Über mein fast erotisches Verhältnis zur Bücherei berichte ich gleich.

Bevor ich weitererzähle liegt mir eine Frage am Herzen. Wir sind im Internet. Da bietet sich das „Du“ an. Einverstanden? Im Web nennen mich Freunde Maximilian.

Ich wuchs in einer Kleinstadt auf. Mitten drin. Kurze Wege. Die Bibliothek lag zwischen Grundschule und Hallenbad. Seit ich laufen konnte gingen Mutter und ich in die Bücherei. Allein der Geruch der Bücher faszinierte mich. Kurz nach meinem achten Geburtstag bekam ich meinen eigenen Bibliotheksausweis. Ein Stück Karton, auf dem handgeschrieben mein Name stand. Es dauerte nicht lange und er war voller Stempel. Dieses Dokument war wertvoller als der „Frühschwimmer“. Den Seepferdchen-Aufnäher trug ich auf der Badehose. Den Bibliotheksausweis hatte ich immer bei mir. Später führte auch der Weg zum Gymnasium an der Bücherei vorbei.

Ich las mich durch die Buchregale. Sachbücher, Romane, Science Fiction … . Restlos aufklärt hat mich Erwachsenenliteratur, heimlich in die Leseecke gebracht, mit größeren Büchern maskiert. Wenige Jungs der Jahrgangsstufe waren Bücherwürmer. Dafür viele Mädchen. Toll. Ich las Mädchenbücher, um mitreden zu können.

Mitreden können. In dieser Disziplin war mein Vater groß. Er kultivierte als Experte unterschiedliche Themen. Autos, Essen sowie Werbestrategien. Letzteres nannte er Reklame. Ende der 1960er Jahre verband Vater diese drei Themenfelder. Er gründete einen Verlag für regionale Ausflugs- und Gastonomieführer. Zielgruppe: reiselustige Autofahrer. Er sprach beim Abendessen viel über Bücher. Ich lernte, dass Literatur gutes Geld bringen kann. Und das, obwohl Papa seine Bücher in großen Mengen verschenkte! Stolz war ich auf diese Werbebücher nie. Schade, dass Vater nicht Blyton, Preussler, Plenzdorf, Hesse, Grass oder Dürrenmatt verlegte.

Ende der 1970er Jahren wurde der Verlag verkauft. Mein Vater steckte den Erlös in ein Chemieunternehmen. Mutter war es egal. An Autoreiseführern hatte ihr Herz nie gehangen. Sie nährten die Familie, nicht den Geist. Und ich wollte große Romane schreiben, nicht Restaurantkritiken. Schreiben, dachte ich, lernt man über den Bücherei-Weg, über das Lesen von guter Literatur. Ob das zutrifft, können Sie überprüfen. Ich wurde Autor und (be-)schreibe … Bücher über Bücher. (http://amzn.to/jl0edh)

Mit 16 Jahren musste ein Mokick her. Das waren zweiträdrige Knatterkisten, die unfrisierte 40 km/h bringen. Wer bei den Mädchen landen wollte, konnte nicht mit dem Fahrrad zur Disko fahren. Ich brauchte einen Führerschein. Machte den Sehtest. Du weisst, was jetzt kommt. Kurzsichtig. Brille!

Als Pubertierender schmerzt es, eine Sehhilfe tragen zu müssen. Jeder erkennt sofort den Bücherwurm. Ein Jugendlicher der frühen 1980er wollte durch verwegenere Accessoires glänzen: Ein Al-Fatah-Schal, eine Jeans-Jacke oder die schmale Lederkrawatte. Das waren Statements. Brillen sind unpraktisch beim Sport und Mokickfahren. Und beim Küssen.

Lieber unscharf sehen als ein Nasenfahrrad. Zumal der klare Blick auf die damalige Welt zu Depression oder Rebellion führte. Strauß wollte Kanzler werden! Reagan wurde Präsident. Und ich gemustert. Tauglich trotz Brille.

Heute betrachte ich die Brille anders. Sie ist das Seepferdchen-Abzeichen für interessierte Menschen mit voll gestempeltem Bibliotheksausweis. Sie zeigt, dass die Augen der Brillenträger viele gedruckte Buchstaben sehen durften. Das hat Spuren hinterlassen. An den Augen und im Gehirn.

Während des Studiums arbeitete ich in einem Verlag voller Literaturfreunde. Es duftete nach Papier. Ein Paradies für Bücherwürmer. Der Verlagsbranche bin ich noch treu. Als Manager sowie Autor. Keine Restaurantkritiken. Keine großen Romane.

Ich gehe selten in Büchereien und der Duft des Papiers verblasst. Was geschieht? Elektronische Bücher sind da! eBooks und Lesegeräte faszinieren mich, den mit Papierstaub in der Nase aufgewachsenen Literatur-Junkie. Es treten keine Entzugserscheinungen auf. Endlich habe ich eine riesige Bücherei in einem kleinen Lesegerät. Schmökern geht mit guten eBook-Readern wie auf Papier. Es sind die Worte die zählen, nicht das Medium! Elektronische Buchstaben wandern über die Augen genauso in den Kopf wie bleigesetzte Lettern.

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Genug Reklame. Für das nächstes Buchprojekt suche ich lebendige Geschichten von echten Bücherfreuden. Ich möchte Menschen inspirieren zu gedruckten und digitalen Büchern zu greifen. Wie bist Du Bücherwurm geworden? Trägst Du stolz eine Brille? Was war Dein erstes eigenes Buch? Hast Du es noch? Bitte schreibe an maxibookstar@googlemail.com oder hinterlasse hier einen Kommentar.

Wenn Dir meine Worte über Bücher, Bibliotheken und den Stolz auf Brillen gefallen haben, versende den Link zu diesen Blog bitte an Deine Freunde. Danke.

Dein
Maximilian Buckstern


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4 Kommentare:

  1. Hier meine persönliche Geschichte mit Kindle und eBooks: http://www.decrea.ch/proom/doku.php?id=blog:logischer_schritt

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  2. Mein erstes Buch, im Alter von drei Jahren, war "Die Kinderbibel" von Ann Devries (oder so). Mein zweites eigenes Buch, mit vier Jahren, war eine Sammlung von Horrorgeschichten für Erwachsene. Das zweite Buch mochte ich viel lieber. (^v^)

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  3. Als Kind schon und dann ein Leben lang habe ich Bücher regelrecht "verschlungen". Vielleicht trage auch ich deswegen seit langer Zeit schon eine Brille. Jedes Buch für sich war ein Abenteuer. Das größte Abenteuer jedoch war am Ende das Buch, das ich selber schrieb über meinen Weg nach Santiago de Compostela. Der Weg bis dorthin war weit - über 1080 Kilometer. Doch der Weg zu meinem Buch war viel, viel weiter ...

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  4. Die Sache habe ich bisher noch nie so betrachtet, aber es könnte etwas daran sein. Schon als Kind habe ich Bücher verschlungen. Heute schreibe ich selbst welche (historische Romane/Krimis, Liebesromane etc.). Und ich trage eine Brille. :-)

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