Dienstag, 4. Oktober 2011

eBooks sind Software


Um die Veränderungen in Verlagen und im Buchhandel durch E-Books zu ermessen, ist der Vergleich zur IT-Branche hilfreich. Meine Prognose: Verlage bieten in einigen Jahren nur noch Software an.

E-Books sorgen in Verlagen und im Buchhandel zunehmend für Unruhe. Es fehlen Erfahrungen sowie gefestigte Branchenstrukturen. Altbewährte Businessmodelle geraten unter Druck. Konträre Meinungen und wackelige Prognosen erhöhen die Unsicherheit. In dieser Phase ist es hilfreich, nach Analogien und verwandten Mustern in anderen Märkten zu suchen. Davon können wir Hypothesen, Strategien und Maßnahmen ableiten.Parallelen zum zukünftigen Verlagsbusiness finden sich in der dynamischen IT-Industrie. Die Computerwelt teilt sich heute weitgehend in Hardware und Software. Nur wenige Firmen, wie zum Beispiel Apple, sind in der Lage, beides erfolgreich anzubieten. In der Frühphase war das anders. Computerhersteller wie IBM, Cray, Wang, Siemens etc. lieferten bis in die späten 1980er Jahre zu ihren Großrechnern auch die passenden Programme. Der Wertschöpfungs-Fokus lag auf der Hardware. Klassische Buchverlage machen es ebenso. Das bedruckbare Papier ist die Hardware. Der Inhalt, neudeutsch Content, ist die Software. Den Verkaufspreis beeinflussen in erster Linie die Hardware (Druckkosten, Logistik etc.) und die Nachfrage, weniger die Kosten für den Inhalt.

In der IT-Industrie hat sich in den letzten 30 Jahren ein starker Wandel vollzogen. Die Hardware-Margen sind extrem geschrumpft. Gutes Geld verdienen die Softwareanbieter. Microsoft, SAP, Oracle, Adobe usw. haben die Welt verändert. IBM und andere mussten sich anpassen oder verschwanden vom Markt. Niedrige Produktions- und Distributionskosten, intelligente Kundenbindungsstrategien sowie die große Installationsbasis durch sinkende Hardwarepreise füllen die Kassen der Programmierer. Die Intelligenz und Effizienz ist heute in den Programmcodes, nicht in den Microchips.
In der Buchbranche erleben wir einen ähnlichen Paradigmenwechsel. Statt das Systemgeschäft aus Hard- und Software zu betreiben, muss zukünftig der Content den Karren allein ziehen. Die alte Hardware „Papier“ verliert rasch an Bedeutung. Und die neue, elektronische Hardware kommt nicht mehr von den Papierproduzenten, Druckereien oder Verlagen, sondern von Drittanbietern wie Apple, Amazon oder Samsung.

Meine Prognose: Verlage bieten in einigen Jahren nur noch Software an. Und zwar Dateien und Anwendungssoftware. E-Books und E-Journals kann man nämlich als solche sehen. Keine Betriebssysteme. Also Textverarbeitung, Computerspiel oder Navigation, nicht Windows, Linux, Android oder OSX. Das ist ein wichtiger Unterschied. Wer das Betriebssystem baut, sagt, was wie auf der Hardware gespielt wird. Die Anwendungssoftware, neudeutsch Apps, muss sich hundertprozentig danach richten. Oder sie wird dort nicht funktionieren. Wenn es so ist, dann sind für uns Contentanbieter einige strategische Optionen verschlossen. Wer mit Apple verhandelt hat, wird wissen, was ich damit meine. Und es geht nicht nur Verlagen so. Denken Sie an die Tatsache, dass Flash von Adobe nicht auf iPhones läuft, weil Steve Jobs diese Technologie für minderwertig hält.

Betrachten wir in einer Arbeits-Hypothese E-Books und E-Journals als Anwendungssoftware. Tun wir so, als seien die Bits und Bytes eines Roman-E-Books nicht anders als eine Textverarbeitung wie Microsoft Word. Übertragen wir einige Fakten aus der IT-Industrie auf unseren Content. Daraus ergeben sich exemplarisch dargestellte, tiefgreifende Veränderungen im Buchgeschäft.
Software verlangt hohe technische Kompetenz
Funktionen und Inhalte einer Software sind wichtig. Die meisten Softwareprojekte scheitern jedoch an den technischen Herausforderungen und suboptimalem Projektmanagement. Anbieter und Anwender von E-Books müssen technikaffin sein und entsprechendes Know-how besitzen. Auf der Entwicklungsseite werden clevere DV-Projektleiter tätig sein. Auch im Top-Management braucht es exzellentes Computerwissen. Erfolgreiche Verlage definieren sich zukünftig über hervorragende IT-Kompetenz, um die richtigen Produktstrategien und elektronischen Angebote entwickeln zu können. Outsourcing allein reicht nicht mehr.

Wir verkaufen keine Ware, sondern eine Nutzungslizenz
Software, zumal wenn sie online verkauft wird, kann man nicht anfassen. Der Kunde erwirbt einen Lizenzcode und beschränkte Nutzungsrechte. Dazu muss er sich beim Shop und/oder dem Händler registrieren. Für den Buch-Käufer bedeutet das, er ist nicht mehr anonym. Und Verlage sowie Handel werden die Nutzerdaten für Marketingzwecke einsetzen.
Software ist abhängig von anderer Software und der Hardware
Eine Software kann noch so gut sein. Wenn sie nicht ins Konzept verbreiteter Hardware sowie Systemsoftware passt, wird sie kein Erfolg. Jeder Anbieter tut gut daran, sich an technische Standards zu halten und andere Softwareentwickler über Schnittstellen einzuladen (z.B. Plug-Ins). Offenheit gegenüber Systemlösungen ist ein Wettbewerbsvorteil.
Benutzerfreundlichkeit spielt eine wichtige Rolle
Die nützlichste Anwendungssoftware ist nichts wert, wenn die User sie nicht bedienen können. Was früher Buchkunst war, geht jetzt in Richtung Usability. Der Leser erlebt die Nutzungsqualität des Inhalts bei der Interaktion mit seinem System. Wenn die Bedienbarkeit zur großen Hürde wird, ist Otto Normalleser weg.
Software ist ein Service
Die Daten werden immer weniger auf der Anwender-Hardware, den Clients, gespeichert. Beim Cloud Computing wird die Software sowie Infrastruktur von einem externen IT-Dienstleister betrieben und vom Kunden als Service über einen Web-Browser genutzt. Der Betreiber garantiert hohe Verfügbarkeit. Statt einem Bücherregel zu Hause hat der Leser seine E-Book-Mietbibliothek in Netz.
Das Software-Business ist schnelles Geschäft
Der Kunde erwartet von Software die permanente Erweiterung des Leistungsspektrums. Featurelisten werden länger, Produktzyklen kürzer. Mitbewerber nutzten jedes Leistungsloch, um eigene Angeboten zu platzieren. Besonders anschaulich ist das aktuell im Markt der Navigationslösungen. Es ist unwahrscheinlich, dass die E-Book-Kunden auf Dauer mit reinem Fließtext und ein paar Abbildungen zufrieden sind. Der Epub-Standard z.B. wird sich weiterentwickeln in Richtung „Enhanced E-Books“.
Software ist international
Die großen Software-Anbieter kommen, sieht man von SAP ab, nicht aus Deutschland. Um die Entwicklungskosten finanzieren zu können, muss Anwendungssoftware auf den Weltmarkt. Die Lokalisierung macht, falls notwendig, der Hersteller selbst. Wenn möglich wird die Ware nur in englischer Sprache international über das Internet vertrieben. Da immer mehr Erdenbürger, die Software nutzen, Englisch können, stellt die Sprachbarriere ein abnehmendes Problem dar. Das könnte bei E-Books ähnlich werden und zumindest die Verkaufschancen von ins Deutsche übersetzter Literatur schmälern. Die hiesigen Verlage könnten im Gegenzug die Übersetzung deutschsprachigen Contents selbst in die Hand nehmen. Schließlich ist der weltweite Vertrieb von E-Books bereits heute möglich.
Software hat Betatester
Vor der Veröffentlichung werden zukünftige Nutzer gebeten, die Software live zu testen und zu kommentieren. Solche Markt- und Techniktests sind auch für E-Books möglich. Schon der Autor könnte ein frühes Manuskriptstadium bei Bookrix, Amazon etc. im Selfpublishing zum Feedback einstellen.
Software entwickelt sich über Updates
Kaum eine Anwendungssoftware kommt ausgereift auf den Markt. Die Kunden finden die Fehler, melden diese und erhalten Bug-fixes sowie Patches vom Hersteller. Innerhalb eines bestimmten Release-Zeitraums gibt es kostenlose Updates, die den Funktionsumfang absichern bzw. erweitern. E-Books müssen sich diesen dynamischen Prozess unterwerfen, wenn sie auf verschiedenen (zukünftigen) Hardware-Plattformen lauffähig sein sollen.
Software verkauft sich kaum (noch) in stationären Handel
Software-Vertrieb findet größtenteils im Internet statt. Dadurch wird ein teurer Medienbruch vermieden (digitale Ware als CD-Rom in einer Verkaufsverpackung). Verkaufsgespräche finden nicht statt und der Kunde wird via Shop ins Lizenzsystem des Anbieters integriert. Bei E-Books erleben wir es ebenso. Vielleicht lassen sich im stationären Handel noch ein paar Gutscheinkarten, wie von iTunes, verkaufen. Bestellt, verteilt und abgerechnet wird im WWW.
Testversionen überzeugen den Kunden
Da es kaum Beratungsgespräche mehr gibt für Anwendungssoftware, muss der Kunde sich selbst vom Leistungsumfang überzeugen. Dazu gibt es zeit- oder funktionsbegrenzte Testversionen. Bei Gefallen erwirbt der Käufer die Voll-Lizenz. Im E-Book-Marketing kommt den Leseproben daher größere Bedeutung zu.
Software wird raubkopiert
Zu diesem „Naturgesetz“ muss man fast nichts mehr sagen. Etliche Software-Anbieter, wie Microsoft, sind mit bzw. trotz Raubkopieren groß geworden. Für die E-Books der Verlage könnten die Raubkopien, wie schon in der Musikindustrie, zum Renditekiller werden. Immer ausgefeiltere Kopierschutzlösungen sind leider keine Option, damit vertreibt man auch die ehrlichen Käufer.
Software wird immer billiger
In den letzten Jahren hat der Kampf um Marktanteile in der Softwarebranche zu deutlichen Preisreduzierungen geführt. Kommerzielle Angebote werden massiv von OpenSource unter Druck gesetzt. Stabile Lizenzpreise lassen sich immer weniger durchsetzen. Die Kunden erwarten, dass Software billig wird. Start-ups sowie Hinterhof-Programmierer nutzen jede Chance. Hardware-Hersteller koppeln Anwendungssoftware vorinstalliert an Geräte. Bezahlmodelle wie Pay-per-use oder Miete erschweren die Refinanzierung. Apps werden zu Cent-Artikeln. All das werden wir möglicherweise auch im E-Book-Sektor erleben. Die Ware Buch, egal ob digital oder gedruckt, wird ökonomisch entwertet.
Software braucht Support
Da Hardware- und Betriebssystem-Umgebungen heterogen sind, sich technisch weiterentwickeln, unerwartete Fehler auftreten, viele Nutzer ungeschult sind bzw. keine Handbücher lesen, muss der Software-Anbieter seinen Kunden ein Mindestmaß an Hilfe anbieten. Dieser Support kostet Geld und muss in die zukünftige Buchkalkulation einbezogen werden. Es ist kaum zu erwarten, dass der Online-Handel diese Funktion und die entstehenden Kosten übernimmt.
Mein Fazit: Die Buchbranche nähert sich durch E-Books und E-Journals der dynamischen IT-Industrie. Deren fremde Marktmechanismen beeinflussen unsere jahrhundertealten Spielregeln. Das führt anfänglich zu Ablehnung. Widerstand wird nicht erfolgreich sein. Mittel- und langfristig wird das Verlagsbusiness zu einem Teil der großen Softwareindustrie. Wer diesen Anpassungsprozess genau reflektiert und sorgfältig plant, findet in der IT-Industrie interessante Vorbilder. Von deren Verhaltensweisen lassen sich clevere neue Wege ableiten.
Wie ist Ihre Meinung dazu? Ich freue mich auf Ihr Feedback. 
(Dieser Beitrag wurde erstmals am 29.9.2011 auf buchreport.de 
veröffentlicht) 

Mittwoch, 17. August 2011

"Bücher gratis" jetzt auch gedruckt im Buchhandel


Seit Mitte August gibt es die gedruckte Version von "Bücher gratis für ...". Das Buch ist erschienen bei Wiley-VCH in der SYBEX-Reihe. Es kostet nur 5,99 Euro und ist in jeder Buchhandlung erhältlich. Einfach an den Kassen danach fragen (ISBN 3-527-76010-9) oder gleich online bestellen, z.B. bei Amazon.
Jetzt im Buchhandel
Das sagt der Verlag über das Buch "Eine ganze Bibliothek in der Tasche und dazu noch kostenlos - wie klingt das? Alles, was Sie dazu brauchen, ist ein Lesegerät, einen Internet-Zugang und diesen handlichen Ratgeber.
Ganz gleich, ob Sie über einen Kindle, ein iPad, ein Smartphone oder einfach einen PC verfügen - elektronische Bücher lassen sich auf den unterschiedlichsten Geräten lesen. Maximilian Buckstern vermittelt Ihnen einen umfassenden Einblick in den eReader-Markt und die verschiedenen eBook-Formate.
Lassen Sie sich zeigen, wie Sie eBooks, elektronische Zeitungen und Zeitschriften auf Ihr Lesegerät laden. Und vor allem, woher Sie Literatur kostenlos bekommen. Denn Maximilian Buckstern nennt und kommentiert jede Menge nützlicher Adressen von eBook-Verzeichnissen, Internet-Buchläden und Online-Kiosken."

Sonntag, 7. August 2011

Workflow für EPUB und MOBI: Eigene eBooks erstellen mit Open Source-Programmen

Inzwischen habe ich unter Pseudonymen einige eBooks produziert (z.B. http://bit.ly/n0rfgo). Größten Frust bereitete am Anfang die Datei-Erstellung im EPUB- und MOBI-Format. Einerseits wegen Unkenntnis der technischen Grundlagen, andererseits, weil diese XML-basierten Dateiformate kein festes Layout ermöglichen. Letzteres ist für mich als Verlagsmann, dem gute Buch- und Zeitschriftengestaltung am Herz liegt, ein Graus. 

Auf EPUB basierende eBooks erlauben die dynamische Anpassung des Textes an die jeweilige Bildschirmgröße des Lesegeräts (eReader wie iPhone, iPad, Kindle etc.). Das ist gegenüber PDF, bei dem gestaltete Seiten wie im gedruckten Buch angezeigt werden, ein Nachteil. EPUB-Texte und -Bilder werden auf jedem eReader anders „umbrochen“. Der Einfluss des Layouters ist gering. Dafür bleibt der Text auch auf kleinen Displays lesbar, was bei PDF nicht gesichert ist bzw. den Leser zu ständiger manueller Ausschnittsvergrößerung zwingt.

Kurz gesagt lässt der aktuelle EPUB-Standard aus dem Jahr 2007 Raum für vielfältige Verbesserungen. Bis es soweit ist, beschränke ich mich im Layout auf das Nötigste. Das erspart Frust und Zeitverschwendung.

Durch die diversen eBook-Projekte habe ich nach und nach meinen eigenen Workflow mit Open Source-Programmen entwickelt, der zu brauchbaren EPUB- und MOBI-Dateien führt. Diesen möchte ich kurz vorstellen. Vielleicht hilft das anderen eBook-Selfpublishern. Oder es bekommen Tipps, was ich verbessern könnte.

Vier Dinge möchte ich vorausschicken:

A) Ich bin kein Grafiker oder Web-Designer, sondern ein Verlagsmanager und Sachbuch-Autor auf Selbsterfahrungstrip in der neuen eBook-Welt (siehe http://bit.ly/iCnHGa).

B) Leider geht EPUB-Erstellung nicht ohne rudimentäre Kenntnisse darüber, was Formatvorlagen und HTML-Tags sind. Wer keine Zeit bzw. Lust auf „Programmierung“ hat sowie ohne profunde Computer-Kenntnisse durchs Leben geht, sollte sein Manuskript bitte einem EPUB-Profi zur Umwandlung geben. Das ist gut angelegtes Geld. Ein schlechtes EPUB ärgert die Leser und schädigt den Ruf des Autors (siehe http://bit.ly/nTqVrh).

C) Die Profis nutzen Profi-Software. Für Selfpublisher lohnen sich die Anschaffungskosten nicht. Alternativ gibt es kostenlose Open Source-Software. Man muss sich „nur“ in jedes Programm einarbeiten und ggf. mit technischen Unzulänglichkeiten leben. Wer ein einigermaßen professionell anmutendes Ergebnis will, braucht Ausdauer, Gespür für Layouts und Freude am Lernen.

D) Es gibt viele Wege, um vom Manuskript zur EPUB- und/oder MOBI-Datei zu kommen. Hier zeige ich meinen Weg und stelle den Workflow zur Diskussion.
Wer nur bei Amazon veröffentlicht, kann dort sogar WORD oder PDF einreichen. Der Server des Händlers macht daraus AZW, eine MOBI-Variante. Leider sind die so erzeugten Dateien keine Zierde. 
Mein Workflow geht in Richtung EPUB, weil dieses Format, anders als MOBI, von fast allen Vertrieben und eBook-Shops akzeptiert wird. Zudem behalte ich, soweit möglich, die Kontrolle über das Layout sowie die Zusatzfunktionen (Inhaltsverzeichnis, Navigation, Metatags etc.).

Genug der Vorrede. Hier mein Workflow:

1. Manuskripterstellung mit Libre Office

Libre Office, eine Programmsammlung wie Microsoft Office, hieß früher „Open Office“. Zum kostenlosen Download stehen die Varianten für PC, Mac und Linux unter http://de.libreoffice.org/ 
Gegenüber Microsoft Word erzeugt die hervorragende Textverarbeitung von Libre Office gute XML- und HTML-Dateien. Word wird importierte und auch gespeichert. Für meine Texte nutze ich beim Sichern das ODT-Format.
Im Manuskript vermeide ich möglichst jede Gestaltung (Schriftart, Größe, Aufzählungszeichen etc.) und beschränke mich auf die Standard-Formatvorlagen, z.B. für die Überschriften (Überschrift 1, Überschrift 2 etc.). Daraus entsteht später das Inhaltsverzeichnis. Bilder sowie Grafiken werden nicht in den Text eingebunden. Aber Textmarken und Hyperlinks für die Navigation anzulegen ist empfehlenswert.
Ist das Manuskript fertig, speichere ich es als HTML-Dokument.
Das Cover erstelle ich mit dem Zeichenprogramm von Libre Office und sichere das Ergebnis im JPEG-Format in drei verschiedenen Kompressionsstufen (100%, 60% und 30%). Für die Bildbearbeitung ist das Zeichenprogramm nicht geeignet. Dazu gibt es andere Open Souce-Software, zum Beispiel Gimp.

2. HTML-Bearbeitung mit KompoZer
KompoZer (http://kompozer-web.de/) ist ein HTML-Editor mit grafischer Bedieneroberfläche. Das Schreiben von HTML-Tags ist nicht notwendig, da man sein Manuskript wie in einer Textverarbeitung vor sich hat. Es ist jederzeit möglich (und manchmal sinnvoll) den HTML-Quelltext zu bearbeiten.
In KompoZer öffne ich die HTML-Datei und erstelle das Text-Layout sowie die Navigation. Das heisst, ich platziere die Absätze, Aufzählungen, Tabellen, weitere Hyperlinks, Sprungmarken etc. in einer zentralen Manuskript-Datei. Die Bilder werden noch nicht eingebunden. 
Wichtig ist, dass das mit KompoZer erarbeitete HTML in einem Browser, wie Chrome oder Firefox, anständig layoutet aussieht und die Benutzerführung (über interne und externe Hyperlinks) klappt. Ein EPUB-eBook funktioniert mehr wie eine Webseite als ein klassisches Buch.

3. Mit Sigil zum EPUB 
Sigil ist mein bevorzugter Editor zum Erstellen des EPUB-Formats (http://code.google.com/p/sigil/). Wie bei KompoZer gibt es eine grafische Oberfläche. Ich importiere die HTML-Datei und speichere eine erste EPUB-Arbeitsversion. Jetzt füge ich die Bilder und Grafiken in den Text ein. Auch das Cover (niedrigste Auflösung). Metatags (Titel, Autor etc.) lassen sich ebenfalls anlegen. Dann prüfe ich, ob das automatisch aus den ehemaligen Formatvorlagen, also inzwischen den HTML-Tags (h1, h2 etc.), erstelle Inhaltsverzeichnis funktioniert. Ein Nachbearbeitung ist oft notwendig. Gleiches gilt fürs Text-Layout. Sigil erlaubt minimale optische Eingriffe. Experten können den XML-Quelltext bearbeiten (Code View), haben also umfangreiche Modifikationsmöglichkeiten. 
Sigil ist zickig. Jeder größere Arbeitsschritt wird deshalb als eigene Version abgespeichert, um bei einem Formatierungs- oder Softwarefehler nicht wieder von vorne beginnen zu müssen! Zwischendurch prüfe ich mit Sigil, ob die Datei technisch in Ordnung ist ("validate epub"). 
Zuletzt wird das Dokument mit der Chapter Break-Funktion in seine Kapitel zerschnitten. Das Startkapitel des Buchs wird mit der Anweisung „Add Semantics“ als „Text“ gekennzeichnet, die Frontseite als „Cover“ etc. Dann nochmals einen Erstellungslauf fürs Inhaltsverzeichnis und ein „validate epub“.

4. EPUB prüfen mit ePubChecker
Besonders Apple legt Wert auf die Konformität von EPUB-Dateien. Der kostenlose ePubChecker (http://code.google.com/p/epubcheck/) ist dafür eine große Hilfe. Wie alle hier erwähnten Programme läuft er unter verschiedenen Betriebssystemen.
Datei-Fehler, die im Check gefunden werden, korrigiere ich mit Sigil. Das kann mühsame Arbeit im Quellcode bedeuten. Wer nur bei Amazon veröffentlichen will, wird sich das sparen und gleich zu Schritt 5 gehen. Amazon ist nicht so zimperlich, wenn es um kleine Bugs in Dateien geht, wie Apple. 

5. Import in Calibre 
Eine möglichst fehlerfreie EPUB-Datei öffne ich zum Testen mit dem Konvertierungs- und eBook-Anzeige-Tool Calibre (http://calibre-ebook.com/). Hier kann ich seitenweise blättern und zum Beispiel die Hyperlinks sowie das Inhaltsverzeichnis prüfen. Wenn alles  funktioniert wie gedacht, ist die EPUB-Datei (endlich) fertig. Gegebenenfalls füge ich noch weitere Metatags mit Calibre hinzu und prüfe die neue Datei mit dem ePubChecker. Fertig.

6. Konvertierung in MOBI mit Calibre
Amazon akzeptiert EPUB-Dateien und wandelt diese automatisch in sein MOBI-Derivat. Das Ergebnis ist nicht immer erfreulich. Ich habe mir daher angewöhnt MOBI-Files einzuliefern, die optimiert und geprüft sind. Dazu konvertiere ich das EPUB in Calibre in MOBI. Als Ausgabe-Profil stelle ich bei der Seiteneinrichtung unbedingt „Kindle“ ein. Dann erfolgt ein Anzeigetest mit dem Kindle-Lese-App von Amazon (Mac oder PC). Ich könnte die MOBI-Datei auch per USB-Kabel auf mein Kindle-Gerät übertragen und dort öffnen.
Wenn alles funktioniert, ist die MOBI-Datei fertig und (meist) nach dem Hochladen so, wie Amazon sie später verkaufen wird.

That's my way. Ist das hilfreich für Dich? Wie sieht Dein Workflow aus? 

Maximilian Buckstern



"Maximilian Buckstern" ist das Pseudonym eines deutschen Buch- und Zeitschriften-Profi. Er arbeitet seit mehr als 20 Jahren im Medienbusiness, davon über zehn Jahre als Geschäftsführer von unterschiedlichen Verlagen. Als Verfasser von Sachbüchern (siehe zum Beispiel bei Amazon http://dld.bz/buckstern_amhttp://dld.bz/buchleitner_am) unter verschiedenen Namen sammelt und teilt er eBook- und Social Media-Erfahrungen. Buckstern lebt und arbeitet in Süddeutschland.


Freitag, 22. Juli 2011

Mitmach-Aktion: (Un)mögliche eBook-Bestseller

Kannst Du in die Zukunft schauen? Was werden wir bald lesen?

Im Verlag wurde diskutiert, welche Buch-Titel zukünftig bei Amazon und anderen eBook-Händlern auf den Bestsellerlisten erscheinen könnten. Leider gab es nur drei Minuten ernsthaftes Brainstorming. Dann kamen die ersten, sagen wir mal, skurrileren Vorschläge. Die Redakteurinnen kicherten. Fünf Minuten später war bei den Herren in der Runde Schenkelklopfen angesagt. Die Sitzung musste kurz unterbrochen werden, weil der Vertriebschef nicht an sich halten konnte und Kaffee über den Tisch prustet. Mehrere Versuche des Top-Managements, die überschäumende Kreativität in zielgerichtete Bahnen zu lenken, führten zu nichts. Wirklich zu nichts?

Nachfolgend ein paar (un)mögliche Titel-Ideen. Vielleicht möchtest Du welche hinzufügen?
Nein, das ist keine Marktforschung und ich will keine Bestseller-Ideen billig abstauben. Die Aktion soll ein gemeinsamer Spaß werden. Also, hier zum Start eine kleine Titel-Parade:

  • Margott Käsemann: Amen und Proust 
  • Lobo Tommy: I drive my Golf Plus in Circles 
  • Marion Geil-Banks: In den Armen des Stationsarztes (Episode 124 - 131) 
  • St. Jobs: Krankenakte X 
  • Die ultimative, inoffizielle Bedienungsanleitung für den Kindle-Ein- & Ausschalter 
  • Maria Scheiver: Sex, Lügen und eBooks 
  • Grim & Münchsausen: Die gesamte Weltliteratur gratis in einem Buch (EUR 0,99) 
  • Ben Vatico: Der Marskalender - mit Bildern aus Altötting 
  • Fussi Zeisig-Neslo: Kindleung : Thriller 
  • Martin Futter: Meine Fibel (Deutsche Fibelgesellschaft, Sonderausgabe) 
  • Ruben Prinz: In 3 Stunden vom Analphabeten zum Kindle-Bestseller-Autor 

Welche Neuerscheinungen möchtest Du auf der Bestsellerliste sehen? Nutze bitte die Kommentarfunktion und lade Deine Freunde über Twitter, Facebook, XING, Google+ etc. ein, sich ebenfalls kreativ an der Titelsuche zu beteiligen. Bei Twitter die Vorschläge bitte mit dem Hashtag #ebti versehen. Danke. :-)

Wäre doch gelacht, wenn wir den Verlagen, Autoren und ePubbern keine Anregungen für erfolgreiche eBook-Titel liefern könnten.

Maximilian Buckstern


"Maximilian Buckstern" ist das Pseudonym eines deutschen Buch- und Zeitschriften-Profi. Er arbeitet seit mehr als 20 Jahren im Medienbusiness, davon über zehn Jahre als Geschäftsführer von unterschiedlichen Verlagen. Als Verfasser von Sachbüchern (siehe zum Beispiel bei Amazon http://dld.bz/buckstern_amhttp://dld.bz/buchleitner_am) unter verschiedenen Namen sammelt und teilt er eBook- und Social Media-Erfahrungen. Buckstern lebt und arbeitet in Süddeutschland.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Vom ePubber zum Autor - Der eBook-Markt braucht professionelle Qualität

Wer sich professionell mit dem eBook-Markt beschäftigt, landet ganz schnell auch im Reich des Selfpublisher. eBooks ziehen Verfasser, die bisher keinen Verlag (für sich gewonnen) haben, wegen der scheinbar niedrigen Initialkosten für die Veröffentlichung, hohen Honorarsätzen sowie dem "einfachen" Vertriebssystem magisch an. In den deutschen eBook-Shops erkennt man deren Werke oft an der optisch wenig ansprechenden Titelgestaltung.

Hobby-Schriftsteller, die ausschließlich digital veröffentlichen, nenne ich "ePubber". Es gibt bei Amazon schon diverse (gute und sehr schlechte) Ratgeber, wie ePubber ohne Profiunterstützung eBooks publiziert können. Die Nachfrage wächst ständig. ePubbing ist eine wachsende Freizeitbeschäftigung.


Gegen Selfpublishing im eBook-Format möchte ist nichts sagen. Ich selbst mache das - testweise und mit viel Vergnügen. Allerdings ist es an der Zeit, die Euphorie für das Thema ePubbing zu relativieren ("Get rich & famous"). Noch ist der Digitalbuch-Markt in Deutschland sehr klein (ca. 0,5 - 1 % vom Gesamtbuchmarkt). Täglich nur ein paar verkaufte Exemplare bei Amazon reichen aus für ein gutes Sales-Ranking. Das schmeichelt dem Ego und ist ein hilfreicher Markttest für Themen, füllt aber nicht den Geldbeutel (und macht nicht berühmt). Wir brauchen in Europa noch etliche Monate, bis es genug eBook-Käufer und -Leser gibt. Aus meiner Sicht ist es keine Frage, dass eBooks gedruckte Bücher und Buchläden verdrängen werden. Der Blick nach USA zeigt das. Aber Freizeit-Schriftsteller, die jetzt ausschließlich auf ePubbing (und einen Händler wie Amazon) setzten, machen aus meiner Sicht große Gedankenfehler. Wer gute Inhalte produziert, sollte alle Veröffentlichungswege in Betracht ziehen und versuchen zu nutzen. Das überfordert ePubber ganz erheblich! Auch die Qualität bleibt auf der Strecke. Ärgerlich wäre es zudem, wenn ePubber (vielleicht aus Enttäuschung über Ablehnungen) jetzt Front gegen die Verlage machen. So werden Chancen verschenkt, die Leser zu erreichen. Ich bitte daher ePubber das Folgende in die eigene Gedankenwelt zu übernehmen.

Verlage machen drei wichtige Dinge: a) Sie legen vor, d.h. sie investieren und finanzieren ausgewählte Buchprojekte (Herstellung etc.) b) Sie veredeln professionell einen Text (Lektorat & Layout) c) Sie vertreiben und verkaufen. Verlage sind keine Schmarotzer, sondern wirtschaftlich agierende Dienstleister. Sie orientieren sich am Bedarf ihrer zahlenden Kunden (Handel & Leser). Und damit kommt die vierte Funktion ins Spiel, nämlich die fachkundige Begleitung des Autors. Der Verlag braucht zum Überleben gute Autoren, die Erfolg versprechen und die Kundenbedürfnisse erfüllen.

Ich sage es unmissverständlich: 

1. ePubber, die keinen Verlag für ihre Werke begeistern können, werden dort nicht als nutzbringend im Sinne der Kundschaft dieser Verlage eingeschätzt. Solche Einschätzungen können falsch sein. Das ist erfahrungsgemäß eher die Ausnahme als die Regel. 

2. Wer einen Verlag gefunden hat, wird in meinen Augen von ePubber zum Autor. 

Und Autoren, die bereits gute Inhalte produziert haben, sollten unbedingt alle Veröffentlichungswege in Betracht ziehen und nutzen. Falls der "eigene" Verlag bei eBook-Veröffentlichungen nicht mitzieht oder wenn die Honorare nicht stimmen, empfehle ich einen Verlagswechsel. Besser ein anderer Verlag als kein Verlag!

Die Zukunft liegt im eBook-Geschäft. Auch dort wird sich Qualität durchsetzten. Und dazu braucht es gute Autoren und Verlage.

Maximilian Buckstern



"Maximilian Buckstern" ist das Pseudonym eines deutschen Buch- und Zeitschriften-Profi. Er arbeitet seit mehr als 20 Jahren im Medienbusiness, davon über zehn Jahre als Geschäftsführer von unterschiedlichen Verlagen. Als Verfasser von Sachbüchern (siehe http://dld.bz/buckstern_amhttp://dld.bz/buchleitner_am) unter verschiedenen Namen sammelt und teilt er eBook- und Social Media-Erfahrungen. Buckstern lebt und arbeitet in Süddeutschland.

Freitag, 15. Juli 2011

Lese Gutes und schreibe darüber - Erfolgreiche Autoren und Blogger verfassen Buchbesprechungen

Als Autor und Blogger versuchst Du möglichst viele Leser zu gewinnen? Deine Fangemeinde soll wachsen, damit Deine Bücher und Beiträge bekannter werden? Dazu braucht es interessante Informationen, die Du an die Leser weitergeben kannst. Hier ein in USA erprobter Tipp für erfolgreiche Inhalte.

Wer schreibt noch für Deine Community oder Leserschaft? Das sind andere Experten und Autoren, die in den Zielgruppen oder Branchen unterwegs sind. Sie verfassen ebenfalls Zeitschriftenartikel und Bücher. Was lieben diese Autoren? Natürlich Buchbesprechungen.

Ich zeige Dir jetzt, wie Besprechungen fremder Bücher für Dich arbeiten. Und wie Du ein (digitales) Werk rezensieren kannst.

Ein Buch, über das Du eine Kritik schreiben kannst, ist meist eine hervorragende Informationsquelle. Du selbst lernst neue Ideen kennen und gibst diese dann an Deine Leser weiter. Das hilft der Community. Und es bildet Dich als Autor weiter.

Buchkritiken sind nützlich für die Leser, weil Du Ihnen zeigst, was sich zu lesen lohnt. Du ersparst Deinen Followern Zeit- und Geldverschwendung. Rezensionen sind bei den Lesern beliebt, weil Sie Meinungen enthalten. Persönliche Kommentare machen Texte interessant und fördern Diskussionen.

Hier ein Nutzen für Dich als bloggender Autor, der gerne übersehen wird. Andere Autoren und Verlage beobachten den Markt genau. Sie bemerken, wenn Du eine Buchkritik verfasst hast. Gegebenenfalls verteilen sie diese Bewertung im Netz und abonnieren Dein Blog. Manchmal wenden sich Verlage und Buchautoren, also wichtige Leute in Deiner Community, direkt an Dich. Über diese Kontakte kannst Du weitere Informationen bekommen (z.B. Interviews) sowie nützliche Verbindungen aufbauen.

Große Tageszeitungen und Zeitschriften erhalten von Verlagen kostenlose Rezensionsexemplare. Blogger, abgesehen von einflussreichen Personen, eben nicht. Du musst die Bücher leider kaufen. Der positive Nebeneffekt: Damit besteht die Möglichkeit, Deine Kritiken auch in den Online-Shops (z.B. Amazon) zu speichern. Über solche Vertriebskanäle wird Dein (Autoren-)Name bekannter.
Mit der Anzahl und Verbreitung der Kritiken steigt die Chance auf kostenlose Belieferung. Möglicherweise wird Du überschüttet mit Rezensionsanfragen von Autoren, die keinen Verlag haben. Wenn es Dir zu viel wird, lehne höflich ab. Auch so kommen Kontakte und Follower zustande.

Kritiken über Bücher zu verfassen, die bereits hunderte von Bewertungen haben, macht wenig Sinn. Deine Meinung wird nicht wahrgenommen. Wähle neuere Bücher aus und stelle Lesern lohnenswerte Entdeckungen vor. Dazu bietet sich das eBook-Segment (Kindle, iBooks, Beam etc.) an, weil es bisher wenige Rezensionen in den Online-Shops gibt.

Nur PR-Texte abzuschreiben, macht keinen guten Eindruck. Du musst nicht jede Seite lesen. Beschäftige Dich so lange dem Buchinhalt, bist Du eine fundierte Meinung hast. Die drei kritischen Fragen lauten: Was? Warum? Wie sonst? Profis in den Redaktionen machen es ebenso.

Buchkritiken müssen nicht lang sein. Es ist wichtig, dass Du die Buchinhalte kurz und klar umreißt sowie ein paar zentrale Botschaften vermittelst. Schreibe keine Kurzfassung, zerstöre nicht die Spannung. Äußere ehrlich, offen und fair Deine Meinung. Keine Lobhudelei oder schlimme Verrisse. Beides könnte zum Bumerang für Deine Werke werden.
Vergiss nicht die Cover-Abbildung, ggf. einen Bestell-Link sowie Worte über den Autor. Ein Kommentar-Feld sowie Share-Buttons (Facebook etc.) für die Leser sind ebenfalls nützlich.

Eigene Werke werblich in Besprechungen fremder Bücher anzupreisen, kommt nicht gut an. Aber Du kannst darauf hinweist, dass Du selbst Autor oder Experte bist (z.B. für Krimis). Das erhöht die Glaubwürdigkeit Deiner Kritik. Es schadet nicht Bücher vorzustellen, die außerhalb Deines persönlichen Genre liegen. Wichtig ist, dass Deine Community Nutzen von den Kritiken hat. Es zeigt, dass Du an sie als Menschen denkst, nicht nur als (potentielle) Kunden.

Damit Du das Rezensionen-Schreiben gleich ausprobieren kannst, erlaube ich mir Dir zwei sehr unterschiedliche, aktuelle Sachbücher vorzuschlagen. Sachbücher zu beurteilen ist meist einfacher als Fachbücher oder Romane:

Gedichte gegen Stress. Meditation mit Poesie – Die Anti-Stress-Methode für Literaturfreunde
Sie wissen, was Stress ist? Sie erleben die negativen Wirkungen an Ihrem Körper und Geist? Unbewältigter Stress macht krank, erfolglos, traurig und unattraktiv. 
Den Stress-Faktoren, wie überhöhte berufliche Anforderungen oder private Schicksalsschläge, können Sie kaum entkommen. Aber Sie werden dem Druck erfolgreich widerstehen (Stress-Resistenz), wenn Sie eine zu Ihnen persönlich passende Technik beherrschen.
Die Poesie-Meditation gehört zu den aktiven Stress-Bewältigungsmethoden. Durch die Kombination von Erkenntnis, Wissen, Motivation und Handeln ist sie ein effizientes Selbsthilfe-Programm für ein erfüllteres, glückliches Leben.

Weitere Infos hier: http://amzn.to/oAQpw1

Bücher gratis für iPhone, Kindle & Co. Finden, laden, lesen 
Digitale Bücher (eBooks) sind praktisch. Und oft gratis zu haben. Besonders, wenn man die Tricks und Quellen kennt. Mit den Tipps aus diesem Insider-Report werden Sie zum Perlentaucher, der für sich die besten kostenlosen eBooks und ePapers findet.
Der Leitfaden ist wie ein guter Tauchführer. Sie erfahren das Wichtigste über das spannende Ökosystem „eBook“, die notwendige Technik, die rechtlichen Rahmenbedingungen. Sie werden zum eBook-Experten. Und natürlich lernen Sie viele interessante „Tauchreviere“ kennen. Dabei stehen Quellen-Verzeichnisse für deutschsprachige Leser im Mittelpunkt. Gut informiert können Sie die Schätze nach kurzer Zeit selbst heben.

Weitere Infos hier:
a) als gedrucktes Buch (ab August): http://amzn.to/oIW5yL
b) als eBook: http://amzn.to/qHkCg7


Wenn Du gut Kritiken schreiben kannst, besteht die Möglichkeit, diese an Zeitungen und Zeitschriften sowie andere Webseiten zur Veröffentlichung zu schicken. Damit verdienst Du kaum großes Geld, aber Du bekommt ein größeres Publikum. Aus manchem Autor ist ein erfolgreicher Kritiker geworden – und umgekehrt.

Maxímilian


PS: Hast Du schon Buchkritiken geschrieben? Wie sind die Erfahrungen? Andere Autoren/Blogger und ich freuen uns auf Deine Kommentare hier.


Über den Verfasser: "Maximilian Buckstern" ist das Pseudonym eines deutschen Buch- und Zeitschriften-Profi. Er arbeitet seit mehr als 20 Jahren im Medienbusiness, davon über zehn Jahre als Geschäftsführer von unterschiedlichen Verlagen. Als Verfasser von Sachbüchern (siehe http://dld.bz/buckstern_amhttp://dld.bz/buchleitner_am) unter verschiedenen Namen sammelt und teilt er eBook- und Social Media-Erfahrungen. Buckstern lebt und arbeitet in Süddeutschland.

Sonntag, 3. Juli 2011

Bücher, Brillen und das Seepferdchen-Abzeichen

Mögen Sie Geschichten und Bücher? Ich liebe Bücher. Deshalb trage ich mit Stolz eine Brille für Kurzsichtige. Wie eine Auszeichnung! Sie möchten wissen, womit ich mir eine Brille verdient habe? Hier kommt meine persönliche Bücher-Geschichte.

Und wenn Sie gerne lesen oder schreiben, dann freue ich mich darauf zu erfahren, was Sie schon mit Büchern erlebt haben.

In meiner Kindheit gab es kein Internet. Wollte ich etwas wissen, fragte ich die Eltern oder meinen Onkel, den Professor. Der Onkel war es auch, der mir das erste Lesebuch schenkte: „Hops, Fips und Taps“. Ein tolles Wichtel-Abenteuer von Enid Blyton. Leider ging es im Laufe der Zeit verloren. Neu kann ich es nicht mehr kaufen.

Meine Eltern haben nicht viele Bücher gekauft. Das heisst nicht, dass zu Hause wenig gelesen wurde. Mein Vater ein war typischer Zeitungs- und Zeitschriften-Leser. Am Frühstückstisch saßen zwei Personen, Mutter und ich, sowie eine aufgefaltete Zeitung. Der Kopf dahinter kommentierte das Weltgeschehen. Dass die Regierung viel falsch macht. Und die Steuern zu hoch sind.

Mutter liebte Romane und Krimis. Simmel und Grass lagen einträchtig nebeneinander auf dem Nachttisch. Über „Die Blechtrommel“ diskutierte Mama manchmal mit ihrem Bruder, dem Professor, niemals über „Liebe ist nur ein Wort“. Ich lernte, es gibt Bücher, die man gerne liest. Und andere, über die man gerne spricht. Mutter war im Buchclub und bekam Bücher geschenkt. Oder sie ging in die Stadtbibliothek. Über mein fast erotisches Verhältnis zur Bücherei berichte ich gleich.

Bevor ich weitererzähle liegt mir eine Frage am Herzen. Wir sind im Internet. Da bietet sich das „Du“ an. Einverstanden? Im Web nennen mich Freunde Maximilian.

Ich wuchs in einer Kleinstadt auf. Mitten drin. Kurze Wege. Die Bibliothek lag zwischen Grundschule und Hallenbad. Seit ich laufen konnte gingen Mutter und ich in die Bücherei. Allein der Geruch der Bücher faszinierte mich. Kurz nach meinem achten Geburtstag bekam ich meinen eigenen Bibliotheksausweis. Ein Stück Karton, auf dem handgeschrieben mein Name stand. Es dauerte nicht lange und er war voller Stempel. Dieses Dokument war wertvoller als der „Frühschwimmer“. Den Seepferdchen-Aufnäher trug ich auf der Badehose. Den Bibliotheksausweis hatte ich immer bei mir. Später führte auch der Weg zum Gymnasium an der Bücherei vorbei.

Ich las mich durch die Buchregale. Sachbücher, Romane, Science Fiction … . Restlos aufklärt hat mich Erwachsenenliteratur, heimlich in die Leseecke gebracht, mit größeren Büchern maskiert. Wenige Jungs der Jahrgangsstufe waren Bücherwürmer. Dafür viele Mädchen. Toll. Ich las Mädchenbücher, um mitreden zu können.

Mitreden können. In dieser Disziplin war mein Vater groß. Er kultivierte als Experte unterschiedliche Themen. Autos, Essen sowie Werbestrategien. Letzteres nannte er Reklame. Ende der 1960er Jahre verband Vater diese drei Themenfelder. Er gründete einen Verlag für regionale Ausflugs- und Gastonomieführer. Zielgruppe: reiselustige Autofahrer. Er sprach beim Abendessen viel über Bücher. Ich lernte, dass Literatur gutes Geld bringen kann. Und das, obwohl Papa seine Bücher in großen Mengen verschenkte! Stolz war ich auf diese Werbebücher nie. Schade, dass Vater nicht Blyton, Preussler, Plenzdorf, Hesse, Grass oder Dürrenmatt verlegte.

Ende der 1970er Jahren wurde der Verlag verkauft. Mein Vater steckte den Erlös in ein Chemieunternehmen. Mutter war es egal. An Autoreiseführern hatte ihr Herz nie gehangen. Sie nährten die Familie, nicht den Geist. Und ich wollte große Romane schreiben, nicht Restaurantkritiken. Schreiben, dachte ich, lernt man über den Bücherei-Weg, über das Lesen von guter Literatur. Ob das zutrifft, können Sie überprüfen. Ich wurde Autor und (be-)schreibe … Bücher über Bücher. (http://amzn.to/jl0edh)

Mit 16 Jahren musste ein Mokick her. Das waren zweiträdrige Knatterkisten, die unfrisierte 40 km/h bringen. Wer bei den Mädchen landen wollte, konnte nicht mit dem Fahrrad zur Disko fahren. Ich brauchte einen Führerschein. Machte den Sehtest. Du weisst, was jetzt kommt. Kurzsichtig. Brille!

Als Pubertierender schmerzt es, eine Sehhilfe tragen zu müssen. Jeder erkennt sofort den Bücherwurm. Ein Jugendlicher der frühen 1980er wollte durch verwegenere Accessoires glänzen: Ein Al-Fatah-Schal, eine Jeans-Jacke oder die schmale Lederkrawatte. Das waren Statements. Brillen sind unpraktisch beim Sport und Mokickfahren. Und beim Küssen.

Lieber unscharf sehen als ein Nasenfahrrad. Zumal der klare Blick auf die damalige Welt zu Depression oder Rebellion führte. Strauß wollte Kanzler werden! Reagan wurde Präsident. Und ich gemustert. Tauglich trotz Brille.

Heute betrachte ich die Brille anders. Sie ist das Seepferdchen-Abzeichen für interessierte Menschen mit voll gestempeltem Bibliotheksausweis. Sie zeigt, dass die Augen der Brillenträger viele gedruckte Buchstaben sehen durften. Das hat Spuren hinterlassen. An den Augen und im Gehirn.

Während des Studiums arbeitete ich in einem Verlag voller Literaturfreunde. Es duftete nach Papier. Ein Paradies für Bücherwürmer. Der Verlagsbranche bin ich noch treu. Als Manager sowie Autor. Keine Restaurantkritiken. Keine großen Romane.

Ich gehe selten in Büchereien und der Duft des Papiers verblasst. Was geschieht? Elektronische Bücher sind da! eBooks und Lesegeräte faszinieren mich, den mit Papierstaub in der Nase aufgewachsenen Literatur-Junkie. Es treten keine Entzugserscheinungen auf. Endlich habe ich eine riesige Bücherei in einem kleinen Lesegerät. Schmökern geht mit guten eBook-Readern wie auf Papier. Es sind die Worte die zählen, nicht das Medium! Elektronische Buchstaben wandern über die Augen genauso in den Kopf wie bleigesetzte Lettern.

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Genug Reklame. Für das nächstes Buchprojekt suche ich lebendige Geschichten von echten Bücherfreuden. Ich möchte Menschen inspirieren zu gedruckten und digitalen Büchern zu greifen. Wie bist Du Bücherwurm geworden? Trägst Du stolz eine Brille? Was war Dein erstes eigenes Buch? Hast Du es noch? Bitte schreibe an maxibookstar@googlemail.com oder hinterlasse hier einen Kommentar.

Wenn Dir meine Worte über Bücher, Bibliotheken und den Stolz auf Brillen gefallen haben, versende den Link zu diesen Blog bitte an Deine Freunde. Danke.

Dein
Maximilian Buckstern


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